Was ist Biometrie?
Biometrie bezeichnet die Messung und Analyse körperlicher Merkmale, die für jeden Menschen einzigartig sind. Der Begriff stammt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „Messung an Lebewesen“. Biometrische Charakteristika lassen sich eindeutig einem Menschen zuordnen, da sie für jede Person individuell und untrennbar mit ihr verbunden sind. Das macht biometrische Identifikationsverfahren wie die automatisierte Gesichtserkennung zu einem geeigneten Mittel zum Erreichen von Sicherheitszielen und zum Nachkommen gesetzlicher Anforderungen bei der Identifikation von Geschäftspartnern und Kunden.
Was zählt zu biometrischen Daten?
Biometrische Merkmale umfassen alle für einen einzelnen Menschen einzigartigen physiologischen Charakteristika. Sie lassen sich unterscheiden in passive und aktive Merkmale. Zu den passiven zählen statische körperliche Charakteristika wie Gesichtszüge, die Iris oder der Fingerabdruck, aber auch bei Sicherheitsverfahren derzeit weniger gängige Merkmalsarten wie die Form des Ohrs, der individuelle Körpergeruch oder die Venenmuster auf dem Handrücken.
Aktive biometrische Merkmale hingegen bezeichnen Aktionen und Handlungen, die charakteristisch für eine Person sind. Dazu zählen zum Beispiel die menschliche Stimme, beziehungsweise das Sprechverhalten, die individuelle Handbewegung bei der Unterschrift, Gestik und Mimik beim Sprechen, oder auch der Anschlagrhythmus beim Tippen auf einer Tastatur. Diese aktiven Merkmale können natürlich bedingt schwanken und situationsbedingt unterschiedlich ausfallen. Ihnen zugrunde liegen aber immer eine körperliche Komponente, weshalb aktive biometrische Merkmale auch als Ausprägung eines passiven biometrischen Merkmals verstanden werden können.
Was fällt unter biometrische Merkmale?
Zur Frage: Biometrische Eigenschaften bzw. Merkmale sind körperliche oder Verhaltensmerkmale von Individuen, die zur automatischen Identifikation von Personen verwendet werden können. Dies umfasst Fingerabdrücke, Gesichtsmerkmale, Stimmprofile, Iris- oder Retina-Scans sowie die charakteristische Gehweise oder Schreibweise einer Person.
Was ist eine biometrische Erkennung?
Die biometrische Erkennung kann anhand ihres Zwecks in zwei Typen unterteilt werden: Bei der Identifikation wird die Identität einer Person mittels körperlicher Merkmale ermittelt. Beantwortet wird die Frage, „Wer ist diese Person?“. Das setzt eine Datenbank mit Referenzdaten aller Nutzer voraus, mit der die gemessenen Merkmale abgeglichen werden können.
Bei der Verifikation oder Authentifizierung wird die Identität einer Person anhand von körperlichen Merkmalen bestätigt oder widerlegt. Beantwortet wird die Frage, „Ist diese Person wirklich Herr/Frau XY?“. Es wird mittels biometrischer Daten geprüft, ob es sich bei einer Person tatsächlich um diejenige handelt, für die sie sich ausgibt.
Was ist biometrische Überprüfung?
Eine biometrische Kontrolle ist der Prozess, mit dem eine Person durch die Auswertung von charakteristischen, biologischen Merkmalen eindeutig identifiziert werden kann. Sie prüft die Merkmale im Gesicht des Benutzers, um sie mit einem Bild auf dem Personalausweis oder Reisepass zu vergleichen. Eine biometrische Überprüfung ist notwendig um gestohlene oder modifizierte Ausweise zu erkennen.
Wie erfolgt die biometrische Authentifizierung?
Das Verfahren der biometrischen Authentifizierung kommt beispielsweise zum Einsatz, um zu überprüfen, ob ein Dokument der Person gehört, die sich damit ausweist. In der Regel werden die Gesichtszüge einer Person mit dem biometrischen Foto auf ihrem Ausweisdokument verglichen. Bei IDnow Autoident funktioniert dies automatisiert mithilfe von Gesichtserkennung durch einen Selfie-Check. Alternativ oder ergänzend kann die Erkennung durch einen Test per 3D-Livevideo durchgeführt werden, um auszuschließen, dass aufgezeichnete Videos zur Umgehung von biometrischen Identifikationsverfahren genutzt werden. Eine weitere Möglichkeit oder ergänzende Sicherheitsmaßnahme ist der Abgleich der auf dem Chip von Ausweisdokumenten gespeicherten biometrischen Daten mit der tatsächlichen Biometrie. So können Unternehmen Verbraucher zuverlässig identifizieren und den Anforderungen des deutschen Geldwäschegesetztes (GwG) nachkommen.
Während die Gesichtserkennung zu den geläufigsten Einsatzfeldern der Biometrie gehört, ist auch die Nutzung vieler weiterer biometrischer Daten möglich: Die Überprüfung der Iris, der Abgleich des Fingerabdrucks, die Prüfung von handschriftlichen Unterschriften, die automatisierte Spracherkennung und mehr.
Warum werden biometrische Daten zur Identifizierung genutzt?
Biometrische Identifikation spielt eine immer größer werdende Rolle bei Sicherheitssystemen. Andere Möglichkeiten der Authentifizierung wie Passwörter oder Sicherheitskarten – also Systeme, die auf Wissen oder Besitz basieren – sind einer bestimmten Person nur gewollt und zeitlich begrenzt zugeordnet. Körperliche Merkmale sind dagegen unveränderlich und dauerhaft einer Person zuordenbar. Das macht Biometrie zur überlegenen Grundlage für die Verifikation und Identifikation von Personen. Körperliche Merkmale sind immer verfügbar und nutzbar. Im Gegensatz zu Passwörtern und Sicherheits-Tokens können sie nicht vergessen oder verloren werden. Hinzu kommt, dass biometrische Daten schwer zu stehlen und zu imitieren sind. Dieses Risiko ist im direkten Vergleich bei Passwörtern und Sicherheitskarten deutlich höher.
Nicht zuletzt entwickeln sich KI-Systeme konstant weiter. Biometrische Technologien werden dadurch immer genauer und zuverlässiger. Die neueste Generation effizienter künstlicher Intelligenz lernt anhand großer Datenmengen, die Details eines menschlichen Gesichts so zu unterscheiden, wie es auch ein Mensch kann. Auch weil sich Kamera- und Sensoren-Technologien stetig weiterentwickeln, wird die biometrische Erfassung immer genauer. 2D-, 3D- und Infrarotkameras sowie die Kombination dieser Technologien ermöglicht die schnelle, zuverlässige Gesichtserkennung selbst bei schwierigen Lichtverhältnissen.