Der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) setzt sich für die Regulierung von Sportwetten ein und entstand aus dem Zusammenschluss führender deutscher und europäischer Wettanbieter. Gegründet wurde der Verband 2014 und hat seitdem seinen Sitz in der Hauptstadt Berlin.
Zu den Mitgliedern des DSWV gehören renommierte Glücksspielbetreiber wie:
- sportwetten.de
- Betway
- BildBet
- bet-at-home
- betano.com
- bwin
- Cashpoint
- bet365
- Interwetten
- JackOne Sports
- NOVO Interactive GmbH
- tipico
- tipwin
- XTiP Sportwetten
Diese DSWV-Mitglieder sind allesamt gemäß dem seit Juli 2021 geltendem Glücksspielstaatsvertrag lizenziert. Eine gültige Lizenz ist Grundvoraussetzung der Mitgliedschaft beim Deutschen Sportwettenverband. Die Mitglieder bieten Sportwetten online an sowie auch über Tippstellen in der DACH-Region. Neben diesen Unternehmen gehören auch assoziierte Partner aus den Bereichen Payments und Compliance aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien und Kroatien zum DSWV. Seit 2022 sind dies zum Beispiel Aircash, CRIF, OKTO, Sportradar, Kerberos, TrueLayer und DIMOCO.
Der Deutsche Sportwettenverband entstand aufgrund der Undurchsichtigkeit des Glücksspielstaatsvertrages 2012, welcher für zahlreiche rechtliche Grauzonen auf dem deutschen Glücksspielmarkt sorgte. Damals konnten sich die Bundesländer nicht auf eine einheitliche Regulierung einigen. Während der Großteil der Länder Online-Glücksspiel für illegal erklärte, gestattete Schleswig-Holstein ortsansässigen Betreibern Sportwetten und Online-Casino-Spiele anzubieten.
Seit der Gründung setzte sich der DSWV für eine einheitliche und zeitgemäße Regulierung für Sportwetten ein und stand der Regierung beratend zur Seite.
Auftrag, Tätigkeiten und Aufgabengebiet der DSWV
Die Hauptaufgabe des Deutschen Sportwettenverbandes ist nach eigener Aussage, zuverlässige und legale Sportwetten zu ermöglichen. Dafür agiert der Verband als Stimme für die Wirtschaft, um Gesetzesänderungen auf den Weg zu bringen und Regulierungen an die Bedürfnisse von Betreibern und Verbrauchern anzupassen. Der DSWV führt enge Partnerschaften mit deutschen Sportwettenanbietern, wodurch ein Wissenstransfer untereinander stattfindet. Dank des Know-hows durch den Zusammenschluss renommierter Unternehmen kann der Verband Antworten auf die Herausforderungen der Sportwettenbranche geben.
Dieser Einblick in den Alltag der Betreiber ist für die Glücksspielregulierung enorm wichtig. Immer wieder gab es Kritik, dass die Gesetzgebung an Verbrauchern und Anbietern vorbeireguliert und die Interessen nicht in Betracht zieht. Das Live-Wetten Verbot ist ein Beispiel, bei dem der Gesetzgeber die Wünsche nicht beachtet hat.
Illegales Glücksspiel ist ein weiterer Punkt, bei dem sich der DSWV engagiert. Da es lange Zeit keine deutschen Glücksspiellizenzen gab, konnten sich ausländische Betreiber einen großen Kundenstamm sichern. Die Arbeit des Verbandes besteht nun auch darin, diese Kunden zu den legalen Sportwetten und Online-Casinos zu ziehen und den Zugang zu illegalem Glücksspiel zu erschweren und weniger schmackhaft zu machen.
Dazu braucht es ein attraktives Angebot, was nicht immer gegeben ist. Zahlreiche Einschränkungen des Glücksspielstaatsvertrages zum Spielerschutz schrecken potenzielle Kunden ab, sodass Sie weiterhin vorrangig bei ausländischen Webseiten wetten. Hier übt der DSWV Druck auf die Regierung aus, welcher dank der wachsenden Mitgliederzahlen der etablierten und lizenzierten Sportwettenanbieter stärker wird.
Welchen Beitrag hat der DSWV zum deutschen Glücksspielvertrag geleistet?
Die 17 Mitglieder des DSWV zahlen bis zu 90 % aller in Deutschland anfallenden Steuern auf Sportwetten. Damit hat ihre Stimme nicht nur in Regierungskreisen, sondern auch in der Öffentlichkeit Gewicht. Der Verband hat maßgeblich am neuen deutschen Glücksspielstaatsvertrag mitgewirkt und Empfehlungen für die Regulierung des Marktes gegeben.
Als sich die einzelnen Punkte des Gesetzes abzeichneten, übte der DSWV entsprechende Kritik aus, die teilweise in Überarbeitungen einflossen. Doch auch die Umsetzung und zahlreiche Einzelfälle werden vom Verband kritisiert, um Aufmerksamkeit auf notwendige Änderungen zu lenken. Als im Juli 2022 beispielsweise Wettbüros in Bremen geschlossen wurden, bezeichnete der Deutsche Sportwettenverband den Fall als „politisch motivierte Aktion“.
Zuammenarbeit der DSWV mit Sportwettenanbietern und Gesetzgebern
Der sich ständig verändernde Glücksspielmarkt macht einen Verband wie den DSWV notwendig, um die Gesetzgeber über Entwicklungen und Trends zu informieren und zu beraten. Die Mitglieder haben dabei Einblick auf das Verhalten sowie die Erwartungen der Verbraucher und können gezielte Empfehlungen an die Regierung abgeben. Der Sitz in der Auguststraße in Berlin befindet sich unweit des Regierungsviertels und in guter Lage, um die Verantwortlichen, die an der nächsten Fassung des Glücksspielgesetzes arbeiten, zu erreichen.
Der DSWV betreibt dabei nicht nur Lobby-Arbeit für seine Mitglieder, sondern blickt aufs Ganze: Wie können Spieler vor den Gefahren des Glücksspiels geschützt werden und gleichzeitig ihre Interessen sowie jene der Wettanbieter umgesetzt werden? Diese Auseinandersetzungen finden nicht nur in der Öffentlichkeit statt, sondern mit den Interessensvertretern aller Gruppen. Auch wenn der Deutsche Sportwettenverband mitunter an einem Tisch mit dem Gesetzgeber sitzt, muss er doch oft schwere Überzeugungsarbeit leisten, damit die Regulierung den Ansprüchen und der Realität gerecht wird.
In Bezug auf die Weltmeisterschaft 2022 gibt sich der DSWV übrigens zuversichtlich, dass die Sportwettenanbieter ein erfolgreiches Geschäft erwartet. Ausschlaggebend dafür sei aber vor allem das Abschneiden der Nationalmannschaft. Die massive Kritik, die der WM vorauseilte, dürfte bei vielen Fans aber auch für trübere Stimmung sorgen, was sich auf das Wettverhalten und die Einnahmen der Betreiber auswirken könnte. Lizenzierte Anbieter können wahrscheinlich dennoch von der Fußball-WM profitieren.