Matched Betting

Was ist Matched Betting? 

Matched Betting (auch „Double Betting“ oder „risikofreies Wetten“) ist eine Technik, die sichere Gewinne für Wettende garantieren soll. Obwohl es sich streng genommen um eine Form des Wettens handelt, ist die Praxis, wenn sie richtig durchgeführt wird, im Wesentlichen risikofrei. Im Wesentlichen deshalb, weil ein Spieler nicht garantieren kann, dass ein Buchmacher die jeweilige Wette tatsächlich anerkennt. Außerdem kann menschliches Versagen dazu führen, dass Wetten falsch platziert werden. 

Mit einer Wettbörse können Spieler Wetten auf zwei Ergebnisse platzieren, bei denen sie unabhängig vom Ergebnis Geld verdienen. Nutzer machen jedoch den Großteil ihrer Gewinne, indem sie die kostenlosen Wetten nutzen, die von der wachsenden Anzahl von Online-Sportwetten-Anbietern bereitgestellt werden. 

Die meisten Spieler, die auf Matched Betting setzen, nutzen Börsenseiten und setzen auf Software-Abonnements, die bei der Suche nach perfekten passenden Wettmöglichkeiten helfen, da dies manuell sehr zeitaufwändig sein kann. 

Matched Betting kann je nach der Art und Weise, wie die Praxis durchgeführt wird, als umstritten oder völlig illegal angesehen werden. Selbst die einfacheren Formen der Technik verstoßen jedoch gegen die Bedingungen der Wettanbieter, so dass sie in der Regel als betrügerisch gelten. Da die Methode für Buchmacher schädlich ist, sollten Betreiber alles tun, die Praxis zu unterbinden.  

Wie schon angesprochen, verwenden Nutzer kostenlose Wetten, um Matched Betting durchzuführen. Das verstößt üblicherweise gegen die Bedingungen für die Annahme von Gratiswetten. Tatsächlich betreiben erfahrene Spieler häufig eine Bonusjagd, um nach mehr Möglichkeiten für kostenlose Wetten zu suchen. Gratiswetten sind das Nonplusultra für Nutzer, da hier in der Regel das meiste Geld verdient werden kann. 

Matched Betting ist eine große Bedrohung für die finanzielle Sicherheit von Betreibern. Ein fortlaufender Missbrauch von Gratiswetten kann dazu führen, dass Spieler erhebliche Geldbeträge illegal erhalten können. 

Wie funktioniert Matched Betting? 

Matched Betting war einmal ein gut gehütetes Geheimnis unter Wettexperten. In mancher Hinsicht ist es das immer noch, doch Sportwettenanbieter werden dank ihrer steigenden Popularität mehr und mehr darauf aufmerksam. Jene Spieler, die häufig an Glücksspiel teilnehmen, dürften eher neugierig geworden sein, Matched Betting kennenzulernen und die Praxis zu verfolgen. Inzwischen sehen aber auch Menschen, die nie zuvor in ihrem Leben eine Wette platziert haben, Matched Betting als lukratives Nebeneinkommen.  

Diese Personen wollen einfaches, steuerfreies Geld verdienen. Matched Betting kann von Studenten über Rentner bis hin zu Personen in Vollzeitbeschäftigung durchgeführt werden. Die Methode bringt jene Art von Wettenden auf eine Wettplattform, die man als Betreiber nicht sehen möchte, denn sie sind keineswegs so profitabel wie durchschnittliche Spieler.  

Wettende können durch die Nutzung einer Börsenseite auf ein Ergebnis beim Buchmacher wetten, und gleichzeitig gegen das Ergebnis auf einer Börsenseite setzen. Die erste Wette wird als eine qualifizierende Wette betrachtet, die die freie Wette auslöst. Ziel ist es, mit der ersten Wette einen Gewinnausgleich zu erzielen und von der Gratiswette zu profitieren. Durch die Verwendung von Software wissen Spieler, welche Einsätze sie beim Matched Betting setzen, um so viel Geld wie möglich zurückzuerhalten.  

Was sind Back- und Lay-Wetten? 

Back-Wette (back bet).

Eine Back-Wette ist die traditionelle Wette, bei der auf ein bestimmtes Ergebnis gesetzt wird. Beispielsweise ist es eine Wette darauf, dass Deutschland das nächste Spiel gewinnt. Diese würde als Back-Wette gelten.   

Tritt das Ergebnis ein, erhält der Spieler seinen Einsatz mitsamt dem erzielten Gewinn zurück. Andernfalls verliert der Wettende seinen Einsatz, wenn Deutschland verliert oder das Spiel unentschieden ausgeht. Beim Matched Betting spielt das Ergebnis hingegen in beiden Fällen keine Rolle. 

Lay-Wette (lay bet). 

Eine Lay-Wette kann nur an einer Wettbörse platziert werden. Mit dieser Art wetten Spieler gegen ein Ergebnis. 

Basierend auf dem vorherigen Beispiel würde in diesem Fall eine Lay-Wette bedeuten, dass ein Spieler daraufsetzt, dass Deutschland sein nächstes Spiel nicht gewinnen wird. Wenn Deutschland verliert oder das Spiel unentschieden endet, erhält der Spieler seinen Einsatz und seine Gewinne. Unabhängig vom Endergebnis bekommt der Spieler auf diesen Weg Geld.   

Angenommen, es handelte sich um eine qualifizierende Wette und die Quoten für Deutschlands Sieg waren 4.00. In diesem Fall würde eine Wette von 10 Euro beim Buchmacher sowie eine Lay-Wette von 10 Euro mit einer Belastung von 20 Euro auf der Börsenseite bedeuten, dass der Spieler dank Matched Betting unabhängig vom Ergebnis keinen Verlust macht. Das löst dann die Gratiswette aus, über die beim Platzieren der gleichen Wette, ein Gewinn erzielt werden würde. 

So führt ein Spieler Matched Betting bei einem Sportwettenanbieter durch: 

  1. Der Spieler findet ein kostenloses Wettangebot, zum Beispiel einen Willkommensbonus, bei einem Online-Wettanbieter. 
  1. Nach der Anmeldung auf der Plattform werden die Kriterien zum Erhalt der Gratiswette erfüllt, z. B. durch die Platzierung einer anderen Wette. Diese Wette wird als qualifizierende Wette betrachtet. 
  1. Der Spieler nimmt die kostenlose Wette des Wettanbieters, indem beispielsweise eine Back-Wette darauf platziert wird, dass Deutschland sein nächstes Spiel gewinnt.  
  1. Danach findet der Spieler die entgegengesetzte (Lay)-Wette bei einer Wettbörse, z.B. dass Deutschland das Spiel nicht gewinnt. Der Spieler platziert dann die Lay-Wette bei der Börse. 
  1. Danach muss man nur warten, bis das Spiel vorbei ist, um zu sehen, ob der Gewinn im Wettanbieter- oder Börsen-Konto erscheint. 

Die Mehrheit der Spieler, die Matched Betting betreiben, sehen die Praxis als ein Hintertürchen, obwohl sie bei der Mehrheit der Buchmacher verboten ist. 

Weitere Matched Betting Möglichkeiten für Spieler. 

Ein Spieler, der sich bei allen Sportwettenanbietern mit Gratiswetten angemeldet hat, ist ständig auf der Suche nach neuen Wegen, um mit Matched Betting Geld zu verdienen. Einige dieser Methoden sind illegal, zum Beispiel das Anlegen von Konten, die nicht auf den eigenen Namen lauten, oder das Ausnutzen anderer Werbeaktionen, die von Online-Casinos in Deutschland angeboten werden. 

Matched Betting mit mehreren Konten .

Matched Betting mit mehreren Konten, auch professionell bekannt als Gnoming, umfasst die Eröffnung mehrerer Konten bei einem Buchmacher. Spieler können dies tun, indem sie: 

  • mehrere falsche Konten, in der Regel mit der Erlaubnis von Freunden oder Familienmitgliedern erstellen 
  • Konten für fiktive Personen erstellen oder gestohlene Anmeldeinformationen verwenden, was eines der deutlichsten Beispiele für Betrug in der Branche ist 

Alle neuen Mehrfachkonten werden erstellt, um Willkommensboni zu erhalten, die dann zum Zweck von Matched Betting verwendet werden. Theoretisch können Spieler diesen Prozess so oft wiederholen, wie sie wollen. Hier ist vielleicht der extremste Fall von Wettmissbrauch, den man aufgedeckt hat.  

Matched Betting ohne Gratiswetten .

Während Matched Betting in der Regel beinhaltet, dass kostenlose Wetten genutzt werden, führen Spieler die Praxis auch ohne sie durch. Damit solche Wetten erfolgreich funktionieren, verwenden Spieler andere Promotionen, darunter: 

  • Quotenbooster 
  • Einzahlungsbonus 
  • Cashback-Angebote 
  • Matched Betting Extra Plätze (für Pferderennen-Wetten) 
  • 2UP abgestimmte Wetten 
  • Casino-Aktionen 

Spieler kombinieren auch oft Matched Betting mit Arbitrage, um von den höchsten verfügbaren Quoten bei Online-Sportwetten zu profitieren. Arbitrage Sportwetten sind ebenfalls verpönt, werden aber in der Regel von den Betreibern von Fall zu Fall individuell abgewickelt. 

Ist Matched Betting dasselbe wie Bonusmissbrauch?  

Matched Betting ist eine Form von Bonusmissbrauch, da Spieler einen unfairen Vorteil einer Promotion nutzen. Allerdings zählen nicht alle Arten von Bonusmissbrauch zum Matched Betting. Der Missbrauch von Bonus ohne Einzahlung in Online-Casinos, kostenlosen Bingo-Spielen und Freispielen bei Spielautomaten gibt es ebenfalls. 

Obwohl für kostenlose Boni Umsatzbedingungen und andere Konditionen gelten, haben erfahrene Spieler festgestellt, dass sie diese Spiele dort spielen, wo sie einen Wert erwartet haben. Mit anderen Worten, wo die Chancen darauf hindeuten, dass sie auf lange Sicht Geld verdienen werden. 

Lesen Sie mehr über Bonusmissbrauch in unserem Blog „So vermeiden Sie WM-Wettbetrug“.  

Rechtliche und ethische Aspekte von Matched Betting. 

Da Wetten in Deutschland so beliebt sind, ist es keine Überraschung, dass Matched Betting immer mehr an Bedeutung gewinnt. Während es einst bei professionellen Spielern beliebt war, versuchen sich mittlerweile Neulingen oder erfahrenen Menschen daran. 

Während Matched Betting theoretisch nicht illegal ist, verstößt die Methode gegen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen von Online-Wettanbietern. Wer beim Matched Betting erwischt wird, muss mit Konsequenzen rechnen, zum Beispiel mit Auszahlungssperren oder Betrugsverdacht.  

Auch wenn Matched Betting in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen eines Betreibers nicht erwähnt wird, so sind die genutzten Methoden, wie die Verwendung gestohlener Anmeldeinformationen, Bonusmissbrauch und Mehrfachkonten, mit ziemlicher Sicherheit bekannt.   

Matched Betting ist ein Problem für Wettanbieter, da sie die Quoten zugunsten des Spielers verzerren, was zwar nicht streng genommen illegal ist, aber unethisch und natürlich schlecht für die Einnahmen des Betreibers. 

Wie erkennt man Matched Betting als Wettanbieter?  

Glücksspielbetreiber haben seit langem erkannt, dass es dringend notwendig ist, Matched Betting einzudämmen, um ihre Betriebsgewinne zu schützen und sicherzustellen, dass ihre angebotenen Promotionen nur legitime Spieler anziehen, die bereit sind, sich an strenge Regeln zu halten. Es gibt viele Möglichkeiten, wie Betreiber und Buchmacher die Versuche von Matched Betting wirksam aufdecken können. 

Wettanbieter können KYC-Checks und Prüfungen von Ein- und Auszahlungen zur Kontrolle und Vermeidung von Matched Betting durchführen. Sie müssen Ausweisdokumente und Adressnachweise gründlich überprüfen, wenn Benutzer große Geldsummen einzahlen oder abheben, um die Vorschriften des Geldwäschegesetzes (GwG) einzuhalten. 

Eine weitere Möglichkeit zur Aufdeckung von Wettbetrug besteht darin, das Wettverhalten der Kunden zu beobachten. So sollten beispielsweise Spieler, die häufig auf obskure Ereignisse mit geringer Liquidität wetten, als verdächtig eingestuft werden. 

Darüber hinaus sollten Online-Glücksspielbetreiber und Sportwettenanbieter auf verdächtige Aktivitäten achten, wie zum Beispiel große Einzahlungen oder Abhebungen von Konten, die mit demselben Kunden verbunden sind. Auch Spieler, die kurz nach einer Einzahlung bereits versuchen auszuzahlen, können verdächtig sein. 

Wie man gegen Matched Betting und andere zwielichtige Praktiken vorgeht 

Für Glücksspiel-Unternehmen steht viel auf dem Spiel, deswegen sind Betreiber angetan, Matched Betting und andere unethische Praktiken zu unterbinden. Identitätsprüfungen und AML-Compliance-Verfahren wie Einzahlungs- und Auszahlungsschecks können diejenigen effektiv aufspüren, die versuchen, auf Wettplattformen Wettbetrug zu betreiben.  

Erfahren Sie mehr auf unserer Übersicht zur Gaming-Branche.  

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